Der Begriff „Digitalisierung“ zieht sich durch alle Bereiche, prägt unseren Alltag und unser Arbeitsleben. In Bezug auf den Arbeitsalltag des Architekten steht für den digitalen Wandel zudem das Synonym mit drei Buchstaben: BIM – Building Information Modeling. Denn BIM ist und wird Bestandteil des Arbeitsalltags der Architekten.
Mithilfe der BIM-Technologie wird der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes digital betrachtet. Von der Planung über den Bau und Betrieb bis hin zu dessen Rückbau kann das Bau-Objekt durch BIM betreut werden. BIM zeichnet sich somit durch einen Informations-, Koordinations- und Managementprozess aus in dem alle am Bauprozess Beteiligten auf ein zentrales Datenmodell zugreifen können. Das macht BIM für Architekten interessant, die vor allem in der Planungsphase stark aktiv sind. Denn mithilfe der BIM-Technologie werden Fehlerkosten durch die Planung minimiert.
Die traditionell agierende deutsche Baubranche sieht sich somit der digitalen Prozessoptimierung gegenüberstehen und ist gezwungen sich zügig anzupassen. Besonders, wenn man den Blick auf andere Länder Europas lenkt. So ist die Technologie beispielsweise in Großbritannien oder den Niederlanden schon weit voran geschritten und wird flächendeckend für Bauprojekte eingesetzt. Der Druck der Digitalisierung auf die Baubranche und damit auf Architekten wächst.Von ihnen wird verlangt mit BIM nachzuziehen.
Zunächst war die Hemmung gegenüber BIM recht hoch bei Planenden im Bausektor. Eine Untersuchung des „amerikanischen Institute of Building Science NIBS 2007“ zeigt die negative Entwicklung im Bauwesen über die letzten 40 Jahre. Die Studie verdeutlicht die Dringlichkeit, bestehende Prozesse und Methoden sowie die hierbei eingesetzten technischen Hilfsmittel an den Fortschritt anzupassen. Der verstärkte Einsatz von BIM als Schlüsseltechnologie kann und sollte somit zum Wachstums- und Innovationsmotor für die Weiterentwicklung der Bauwirtschaft werden.
So sehen das auch die befragten Architekten des „European Architectural Barometer, 2016“. Laut dieser Studie hoffen 41 Prozent der Befragten auf baldige 3D-Objektinformationen der Hersteller für deren Produkte sowie die Einrichtung von BIM-Libraries.
Vorteile, die sich durch BIM für Architekten ergeben
Die Studie zeigt außerdem, dass die befragten Architekten, Vorteile in Bezug auf die Bündelung aller Daten in einem zentralen Modell sehen. Dadurch wird die zeitliche Aufwandsminimierung des Planungsprozesses durch BIM ermöglicht.
Wie angedeutet, zeichnet sich die traditionelle Baubranche derzeit noch durch Prozesse und Leistungen aus, die zu Mehraufwand führen. Produktinformationen werden Beispielsweise in verschiedenen Excel-Tabellen gepflegt und Kosten durch die Zusammenführung dieser Informationen ermittelt. Die Fehleranfälligkeit erhöht sich mit jeder Schnittstelle.
Das Ziel von BIM ist es, in der frühen Phase der Objektplanung eine Abbildung der Realität im CAD-System bereitzustellen. Kosten können so zu einem früheren Zeitpunkt kalkuliert werden. Somit ergibt sich durch BIM der Vorteil der verbesserten Kostensicherheit. Daraus resultierend sehen die Architekten einen weiteren Vorteil in der verbesserten Planungssicherheit und damit verbundenen Planungsqualität.
Unserer eigenen Umfrage bei BIMsystems mit Architekten in 2019 zufolge, zeigen sich diese Vorteile beispielsweise bei Ausschreibungen, da Mengen durch den BIM-Prozess früher ermittelt werden können. Damit einhergehend ist auch der Vorteil der Ressourcenschonung zu nennen. Durch die BIM-Technologie und die exaktere Mengenermittlung können überschüssiges Baumaterial – und damit dessen Entsorgung –reduziert werden.
Zudem wird das Erkennen von Kollisionen vereinfacht, da Produkte schon lange vorausbestellt werden können. Die Planungssicherheit kann mithilfe der BIM-Technologie also zum einen durch eine fehlerfreie Planung sowie durch hinterlegen von Logiken und Regeln einzelner Bauteile sichergestellt werden.
Die durch BIMsystems befragten Architekten zeigen sich zusammenfassend begeistert davon, durch BIM nicht mehr während der Bauphase planen zu müssen. Denn modernes Bauen bedeutet: erst digital, dann real bauen.
Auch für kleine Architekturbüros bietet sich der zügige Umstieg auf BIM an. 80 Prozent der deutschen Architekturbüros bestehen, der „BAK-Statistik 2016“ nach, aus ein bis vier Mitarbeitern. Durch den Umstieg auf BIM sichern sich diese einen Vorsprung auf der Erfahrungskurve und damit langfristig einen Vorteil gegenüber anderen Architekturbüros, die die BIM-Technologie verschlafen.
Herausforderungen, die im Zuge von BIM überwunden werden müssen
Im Hinblick auf Innovationen und den Einsatz zukunftsfähiger Methoden und Technologien ist das Bauwesen im Branchenvergleich weltweit stark zurückgefallen. Die größte Herausforderung besteht derzeit darin, ein einheitliches BIM Know-How für alle Projektbeteiligten zu etablieren. Dies kann durch Weiterbildungen und Schulungen erreicht werden. Außerdem ist eine BIM-fähige Software notwendig. Damit einhergehend erfordert die Implementierung von BIM gewisse Investitionen, die für viele potenzielle BIM-Anwender große Hürden darstellen. Durch diese fehlende Investitionsbereitschaft, kann auch das hinterherhinken der deutschen Baubranche erklärt werden.
Doch eine Investition in BIM lohnt sich! Mittels der Planungsmethode können sich Architekten vom Wettbewerb abheben. Der USP – Unique Selling Proposition – von BIM überträgt sich auf das Geschäftsmodell des Architekturbüros. So werden Projekte effizienter, schneller und kostensicherer entworfen und geplant.
Die durch BIMsystems interviewten Architekten sehen die Herausforderung darin, dass in vielen Programmen 2D nicht von 3D abgeleitet werden kann. Das Bauteilmanagement-System (BMS) von BIMsystems ist dazu in der Lage. Auch das Auslesen von komplexen Bauteilen gestaltet sich derzeit noch schwierig. Das Hinzufügen von Attributen zu den jeweiligen Bauteilen wird einerseits als Vorteil gesehen, führt aber auch dazu, dass Inkonsistenzen vorliegen und die Attribute nicht immer sinnvoll strukturiert sind. Durch die Begrenzung vieler Programme muss derzeit häufig abgewägt werden, was hinterlegt oder geometrisch dargestellt werden kann.
Hier kommt die Technologie von BIMsystems ins Spiel!
Lösung
BIMsystems bietet Möglichkeiten, die zuvor dargestellten Herausforderungen schon jetzt zu meistern. Unser weltweit einzigartiges datenbankbasiertes BMS ermöglicht Absprachen in Form von Realtime Kollaboration, verhindert Informationsverlust zwischen den Schnittstellen und fördert die Transparenz innerhalb eines Projektes.
Hürden wie Inkonsistenzen der Attribute sind durch das BMS Schnee von gestern. Denn BIM-Objekte verschiedener Hersteller sind einheitlich aufgebaut und die hinterlegten Regeln und Logiken sichern das fehlerfreie Planen. Über das Plugin direkt im CAD-System können die intelligenten BIM-Contents direkt eingefügt und sogar konfiguriert werden.
Fazit
Die Baubranche ist im Wandel und damit auch der Planungsprozess, die Aufgabenfelder und Tätigkeitsbereiche der Architekten. Damit stehen ihnen durch BIM viele neue Türe offen. Architekten können neue Märkte schaffen indem sie neue Aufgabenfelder erschließen oder sich spezialisieren.
Die Digitalisierung ist als Chance für den Berufsstand des Architekten zu sehen. Denn im Moment ist das Potential der Produktivitätssteigerung, welches sich durch die Digitalisierung in anderen Branchen verdoppelt oder verdreifacht hat, in Deutschland im Bausektor noch kaum genutzt.
Trauen Sie sich! Gehen Sie den Schritt in die Digitalisierung – und profitieren mittel- und langfristig von BIM.