9. Oktober 2019

Lesedauer: 1,9 Min

Sissi Scarlett Bildhoff

Die technische Gebäudeausrüstung ist ein signifikanter und integraler Teil der Gebäudeplanung, Ausführung und Instandhaltung. Sie umfasst in der Regel die Auslegung und Ausführung der Anlagen für Heizung, Sanitär, Klima, Lüftung, Elektrotechnik und Gebäudeautomation sowie die Beförderungstechnik.

Die Wichtigkeit dieser Funktionen ist ersichtlich, deshalb ist das erleichtern der Arbeit von TGA-Planern ein essenzieller Schritt in die Digitalisierung der Baubranche. Durch BIM ist diese Erleichterung gegeben.

BIM reduziert den Arbeitsaufwand

Bis dato musste ein TGA-Planer die gleichen Stammdaten mehrfach eingeben, da er die Auslegung von zum Beispiel Heizungsnetz und Trinkwassernetz separat einplanen musste. Das Problem: Änderungen und Aktualisierungen (zum Beispiel am architektonischen Design) führten zu hohem Anpassungsaufwand. Durch diese Anpassungen kam es nicht selten zu Fehlern und Kollisionen, die erst beim Bau oder während der Inbetriebnahme ersichtlich wurden.

Dank BIM können die Daten mit anderen am Projekt Beteiligten ausgetauscht werden. Das reduziert den Aufwand der mehrfachen Stammdateneingabe und erleichtert die Aktualisierung der Berechnungsmodelle bei Änderungen im Gesamtmodell.

Ein Plus: Im Berechnungsmodell ermittelte Parameter lassen sich direkt in das Modell übertragen und Informationsaspekte visualisieren. So werden zum Beispiel ungünstige Fließwege früher ersichtlich.

Kontinuierlicher Austausch

Die Übernahme berechnungsrelevanter Daten ist von entscheidender Bedeutung. TGA-Planer benötigen genaue Werte von Flächen, Kubatoren, Wandaufbauten, Fassaden und allen bauphysikalischen Eigenschaften. Nur vor wenigen Jahren wurden diese Informationen durch verschiedene Quellen ausgetauscht – so kam es zu nicht eindeutigen Zuordnungen und unterschiedlichen Arbeitsständen. Das Resultat: Nacharbeiten, Terminverschiebungen, Qualitätseinbußen.

Dank BIM sind TGA-Planer und Architekten im ständigen Austausch. Das ist vor allem bei Neubauten wichtig. Beide haben Zugriff auf das Gebäudemodell und können dadurch die technische Ausrüstung einplanen und aktualisieren. Kollisionen werden noch in der Planung erkannt und können behoben werden.

Instandhaltung

Ein weiterer Punkt in der TGA-Planung eines Gebäudes ist die Instandhaltung. Die Komplexität der Wartung hängt von der Größe und Nutzung des Gebäudes ab. Hoch technisierte Gebäude brauchen moderne Methoden, um es Instand zu halten. BIM bietet die passenden Daten und Fakten, um das zu ermöglichen.

Fazit

Am Ende werden auch in der TGA-Planung durch BIM die bereits bekannten Ziele erreicht: Man spart bares Geld und rare Zeit. Zusätzlich hat man eine vereinfachte Planung und eine Reduktion der Fehlerquote durch präziseres Planen. In der Baubranche sind Qualität und Langlebigkeit schließlich essenzielle Faktoren.